Bühne frei für die Kultur

Bühne frei für die Kultur

Wiesbaden hat lebendige Kulturszene, auf die unsere Stadt stolz sein kann. Ohne sie würde uns Wesentliches fehlen: Kunst und Kultur laden zur Auseinandersetzung ein, sie wirken als Bindemittel für gesellschaftliche Verständigung und haben eigene, spielerische Wege zur Überbrückung von Unterschieden. Kulturprojekte tun neue Orte und Perspektiven auf und bringen Lust am Improvisieren mit, so können sie ein Treiber für gesellschaftliche und städtische Entwicklung sein. In Zeiten, in denen sich viel verändert, sind frische Ideen und künstlerische Vorstellungskraft ohnehin Gold wert. Die Kulturszene ist zudem ein Standortfaktor, sie ist Ausweis der Lebensqualität und touristischen Attraktivität unserer Stadt.

Kultur ist nicht nur Hochkultur, umfasst nicht nur das Staatstheater und die großen Museen, sondern auch Jugendkultur, die Soziokultur mit dem Schlachthof als Leuchtturm, sie reicht Rock bis Barock, vom zarten Jugendstil bis zu den satten Graffitis des Meeting of Style. Mir geht es darum, genau diesen Facettenreichtum zu erhalten und Vielfalt zu fördern. Besondere Beachtung verdient die freie Szene, die oft prekär ist und um ihr Überleben kämpft.

Aufgabe von Kulturpolitik ist es aus meiner Sicht, eine transparente Förderung sicherzustellen, Planungssicherheit für die Akteur:innen zu ermöglichen und zugleich Freiräume für Innovation zu schaffen – gerade in Zeiten des Wandels. Auch in Kultur gibt es Ausgrenzung und Unsichtbarkeiten, nicht allein von Frauen, auch von migrantischen Perspektiven. Es sollte ein Anliegen von Kulturpolitik sein, diesen Positionen mehr Raum zu geben oder überhaupt erst Raum zu eröffnen. Gleiches gilt für die junge Szene, die noch nicht so etabliert und institutionalisiert ist. Schließlich gilt es, kulturelle Teilhabe sicherstellen, alle Menschen sollen Kultur erleben, daran teilhaben, sich einbringen können.

Eine Grundlage dafür schafft der Kulturentwicklungsplan, der in der letzten Wahlperiode entwickelt wurde. Er definiert Leitlinien, Ziele und Handlungsfelder. Die Fördermittelvergabe wird von einer Jury begleitet, sie gibt der Politik fachliche Einschätzungen zur Hand, was dann besonders wichtig ist, wenn die kommunalen Kassen nicht gut gefüllt sind. Denn Kultur gilt als sogenannte freiwillige Leistung und gerät daher schnell unter die Räder, wenn anderswo auch Geld fehlt. Das darf uns nicht passieren. Daher setze ich mich dafür ein, dass wir die Finanzierungsbasis verbreitern, Förderprogramme konsequent nutzen und das bürgerschaftliche Engagement für die Kultur stärken.

Dafür setze ich mich ein

  • Kulturelle Vielfalt transparent und nachhaltig fördern im Sinne des Kulturentwicklungsplans 
  • Kulturakteur:innen in den Wandel der Innenstadt einbringen, Leerstände nutzen, Raum für künstlerische Interventionen schaffen
  • Walhalla-Projekt schärfen und als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Bürgerschaft neue Finanzierungswege entwickeln
  • Raumfragen spartenübergreifend betrachten, Kooperationen befördern und alle Stadtteile in den Blick nehmen
  • Neben institutioneller Förderung der freien Szene auch Fördermittel für Projekte, innovative Formate vorsehen
  • Junger Szene Stimme geben – etwa durch kleines Festival für neue Töne, Barcamp oder anderes, mit Party verbunden
  • Mehr Sichtbarkeit für die Kulturangebote auf der Website der Stadt, aber auch in den Sozialen Medien
  • Fördermittel-Akquise verbessern (u. a. Mittel der Kulturstiftung des Bundes) und gemeinsam über Kulturbeirat Ideen für Förderprojekte entwickeln und darauf zuschneiden
  • „World Design Capital Frankfurt RheinMain 2026“ als Anlass für neue Kooperationen zwischen Kunst, Kultur, Kreativwirtschaft, Bauen und Stadtplanung nutzen