Familienfreundliche Stadt

Familienfreundliche Stadt

Eine Stadt, in der Familien gerne leben, ist auch für alle anderen attraktiv. Für mich heißt das, dass wir bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes, bei der Mobilität sowie Freizeit- und Bildungsangeboten die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen besser im Blick haben und ernst nehmen. 

Auch gute Betreuungsangebote von der Krippe bis zur Grundschule gehören dazu. Insbesondere beim Ganztagsausbau an den Grundschulen müssen wir dringend zulegen. Grundschulkinder sollten sich eigenständig und sicher durch diese Stadt bewegen können – ob zu Fuß oder mit dem Rad. Für mich zudem entscheidend: Die Mobilität von jungen Leuten, wichtig für Freiheit und Teilhabe, darf nicht vom Geldbeutel oder der Großzügigkeit der Eltern abhängen. Ein politisches Herzensprojekt ist für mich daher das Schülerticket Hessen (WI15 bzw. WI10-Ticket), für dessen Erhalt auch in Zeiten knapper Kassen ich mich stark mache.

Nicht akzeptabel ist, dass in Wiesbaden mehr als jedes fünfte Kind in Armut aufwächst. Wir müssen weiterhin alles tun, Familien nachhaltig aus der Armut zu holen und mehr Chancengerechtigkeit für Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft zu schaffen. Leider ist die geplante Kindergrundsicherung auf Bundesebene durch das Ende der Ampel-Koalition nicht mehr zur Umsetzung gekommen. Aber auch auf kommunaler Ebene können wir einiges beitragen: genügend Betreuungsangebote, bezahlbare Wohnungen in der Stadt sowie leichtere Arbeitszugänge insbesondere für Mütter, die noch nicht lange in Deutschland sind. In Wiesbaden haben wir ein relativ gut ausgebautes soziales Netz mit niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten, durch Stadtteilarbeit und Quartiersmanager:innen, Eltern-Kind-Zentren (KiEZe) und Schulsozialarbeit. Mir liegt daran, dass wir die Angebote stetig weiterentwickeln und gut aufeinander abstimmen, um veränderten Bedürfnissen gerecht zu werden.

Beteiligung zählt – das gilt insbesondere für die Entwicklung geeigneter Angebote für Jugendliche. Das Handlungsprogramm „Jugend ermöglichen“ hat dafür eine gute Grundlage geschaffen. Ich möchte, dass wir auch kurzfristig und temporär Projekte mit und von Jugendlichen ermöglichen, etwa in der Innenstadt, die ohnehin im Wandel ist. 

Wofür ich mich einsetze: 

  • WI15-Ticket fortführen
  • im Bereich der Grundschulbetreuung zügiger Umstieg auf rechtsanspruchserfüllende Ganztagsprogramme des Landes (und Nutzung der damit verbundenen Fördermittel)
  • Sprachkurse mit Kinderbetreuung für Migrant:innen 
  • Kooperationsprojekte zwischen sozialen Einrichtungen wie KiEZen und Unternehmen, die Fachkräfte suchen
  • weitere Verkehrsberuhigung in den Wohnquartieren (u. a. Schleichwege unattraktiv machen durch Einbahnstraßensystem und Tempo 30, mehr Entsiegelung, mehr Bäume)
  • neben Spielplätzen auch kleinere „Spielpunkte“ überall in der Stadt
  • Bolzplätze und andere offene Sportoptionen (wie Calisthenics-Anlagen, Skater-Parcours) in allen Stadtteilen, längere Öffnungszeiten von Bolzplätzen insbesondere in der Sommerzeit
  • selbstbestimmte und akzeptierte Orte für Jugendliche auch in der Innenstadt (etwa die Nutzung eines Leerstands in der Fußgängerzone!)
  • mehr Öffnungen von Schulhöfen an Nachmittagen 
  • Freibad-Grünanlagen über den sommerlichen Badebetrieb hinaus für sportliche Aktivitäten oder andere spezielle Events unter Aufsicht nutzen